Guten Morgen! Es ist mal wieder Zeit für Taktik-Füchse. Zeit für einen …
Taktik-Kompass
„Schuld“ ist unsere mittlerweile einige Wochen zurückliegende Anpassung der Kopfballungeheur. In der Folge ist etwas passiert, das man sich von einem Multiplayer-Fußballmanager nur wünschen kann: Es gibt eine neue starke Aufstellung, die vorher nicht gut funktionierte, und auf die man die richtige Antwort finden muss. Eine Metagame-Änderung, die für Abwechslung sorgt und Taktik-Füchse auf den Plan ruft, die sich nun mit geschickt veränderten Aufstellungen einen kleinen Vorteil verschaffen können im Vergleich zu Managern, die stur die gleiche Aufstellung zocken wie zuvor. Wohlgemerkt ist die neue starke Aufstellung keine gefürchtete „Über-Taktik“, die alles andere schlägt wie vor Jahren das gefürchtete, strunzlangweilige 3-7-0, das ja dann auch fast jeder spielte. Zur Erinnerung: Vor den Zeiten des Stein-Schere-Papier-Systems, Spieler-Boosts und Reform der Aberglaube-Boni spielte fast jeder 3-4-3 mit sieben OM-Spielern, weil dies die stärkste Taktik war, und Vorteile verschaffen konnte man sich nur mit bestimmten Traineraktionen, die direkt aufs Spiel Einfluss nahmen, was auch nicht besonders beliebt war (vor allem beim Gegner nicht). Alles Dinge, die es nicht mehr gibt, und das ist gut so!
Genug der Vorrede. Reden wir über 541 über die Flügel.
Wie der Name schon sagt, handelt es sich um ein 541, das bis zu vier Flankengötter aufbietet, ein Kopfballungeheuer als Mittelstürmer und zwei als Innenverteidiger. Hinzu kommen meist zwei Hämmer, aber die spielt man im 541 sowieso, wenn man sie hat. Entscheidend ist: Auf das Konter-Ass wird meist verzichtet, es gibt aber auch die Variante mit einem OM AS.
Was ist die Idee hinter dieser Aufstellung? Nun, gegen 442 und 433 gewinnt 541 sowieso meistens (die Siegchancen liegen um die 90%, wenn man Unentschieden außen vor lässt). Durch den zweiten Kopfballer hinten drin kassiert man vielleicht das eine oder andere Tor weniger. Wichtig ist: Man kontert relativ häufig, und es ist kein großer Unterschied, ob der Konter von einem KU oder AS abgeschlossen wird. Zwar erhält das Ass einen kleinen Torschussbonus, aber entscheidend ist, dass der Spieler beim Konter allein vorm gegnerischen Torwart auftaucht und sich daher nicht mit Abwehrspielern beschäftigen muss. Was den KU-Mittelstürmer angeht: Natürlich konnte 541 schon immer Flanken spielen, wenn auch weniger als 433 oder 442 (bei gleicher Anzahl aufgestellter FG), und dementsprechend Kopfballtore erzielen. Gegen die Lieblings-Gegentaktik 442/433 klappte das schon immer, aber wenn der Gegner nur einen IV KU aufbietet und nicht zwei, was ja seit dem Update einen Unterschied macht, kommt man zu etwas mehr Kopfballtoren als bisher. Fazit: 541 mit Kopfballern ist gegen 442/433 etwas besser als bisher. Abhilfe auf Seiten von 442/433 bietet ein zweiter IV KU hinten drin, aber wegen des SSP-Nachteils ändert das natürlich nicht viel an den grundsätzlich schlechten Siegchancen.
Etwas anders sieht es aus, wenn 541 auf 343 trifft. Denn 343 kann nur ein defensives Kopfballungeheuer aufstellen. Das bedeutet, dass 541 mit Kopfballern gegen 343 automatisch besser abschneidet als ohne Kopfballer. Natürlich wird auch hier die SSP-Quote nicht auf den Kopf gestellt. Aber die normalerweise niedrigen Siegchancen steigen von etwas über 20% auf knapp 30%, das ist auf 10 Spiele gerechnet ein Sieg mehr, was in einer Liga-Saison schon einen Unterschied machen kann. Dies haben einige Mitspieler in den letzten Wochen durchaus schmerzhaft zu spüren bekommen. In Ausnahmefällen konnte 541 auch mal unerwartet hoch gewinnen, was natürlich als Überraschung oder Sensation zu Buche schlug und den Anteil Überraschungen in dieser Konstellation von den üblichen 5% auf 7% steigen ließ (was natürlich nicht viel ist, aber einigen Powergamern fallen selbst diese 2% natürlich sofort auf!).
Nun zur entscheidenden Frage: Was kann man tun, wenn man auf ein 541 mit Kopfballern trifft? Nein, nicht so schnell. Zunächst stellt sich die Frage: Woher weiß man das eigentlich? Dazu genügt ein Blick auf die letzten Spiele des Teams. Hat es mit 541 Kopfballtore erzielt? Wenn ja, spielt es höchstwahrscheinlich die neue Formation. Wer seinen nächsten Liga-Gegner also vor dem Spiel „scoutet“, hat einen kleinen Vorteil! Genau das, was man von einem Fußballmanager erwartet!!
Jetzt aber wirklich zur entscheidenden Frage. Zunächst einmal sollte man 352 spielen statt 343. Denn im Gegensatz zur anderen defensiven Kontrolltaktik erlaubt 352 es, drei DM aufzubieten. Aber wohlgemerkt nicht, um einen DM KU aufzubieten. Damit hat man zwar bessere Abwehrchancen gegen die Kopfbälle des 541. Aber das ist nicht entscheidend. Denn das entscheidende Problem ist, dass 343 und 352 meist Kopfballer und Flankengötter spielen, um Tore zu machen. Aber 541 mit zwei IV KU verhindert zu viele dieser Tore. Auch Spielmacher und abergläubische Stürmer mit hohen Boni (für hohe Schussstärken) helfen nicht, weil man zu defensiv spielt und nicht zu vielen Chancen kommt. Die Lösung sind die Hämmer. Die schießen auch, wenn man an der Abwehr von 541 nicht vorbei kommt, und sie interessieren sich nicht für etwaige Kopfballungeheuer in der Abwehr. Und bei Hämmern gilt: Je mehr, desto mehr. Und der Trick ist eben, dass 352 drei Hämmer sinnvoll aufstellen kann, 343 nur zwei. Die richtige Aufstellung gegen 541 mit Kopfballern ist also 352 mit drei Hämmern. Damit kommt man auf Siegchancen von 90% (Unentschieden wie immer außen vor; falls es jemanden interessiert: es gibt um die 22% Unentschieden in dieser Konstellation, also nicht viel mehr oder weniger als in anderen). Was man dann ganz vorn spielt, ist nicht so wichtig. Man kann OM-Flankengötter und einen KU aufstellen, dann hat man Kopfballchancen, falls der Gegner aus irgendeinem Grund doch keine zwei defensiven Kopfballungeheuer hat. Oder Spielmacher und abergläubische Stürmer mit hohen Boni.
Wohlgemerkt ist die Drei-Hämmer-plus-Flanken-Aufstellung auch in Mirror-Matches stark, also gegen Teams, die ihrerseits 343/352 spielen und eben keine starke Kopfballerabwehr haben.
Wie ihr seht, kann KiO mehr sein als Stein-Schere-Papier: Ein echter Fußballmanager mit taktischen Optionen, die sich auf lange Sicht immer auszahlen. Deshalb hatten die Teams, die die beste Taktik als erste herausgefunden haben, auch in den letzten Wochen einen Vorteil. Inzwischen hat sich die Taktik herumgesprochen, zumindest in weiten Kreisen. Wir halten es für wichtig, im Rahmen eines Artikels wie diesen allen Mitspielern die Möglichkeit zu bieten, sich zu informieren. Die nötigen Spieler muss man sich auch erstmal besorgen und leisten können, daher ist es jetzt nicht so, dass die 541-Kopfballer-Taktik ab jetzt nutzlos wird. Wichtig ist es für uns als Anbieter des Spiels, klarzustellen, dass es keinesfalls einen Fehler in der Simu gibt oder das Update Mist war, sondern dass KiO eben aus gutem Grund „Fußball-Manager“ heißt und nicht „Stein-Schere-Papier-Simulator“ (Wir können gerne mal einen programmieren, es gibt erst um die 100!).
Update-Vorschau
Es ist heute auch an der Zeit, ein bisschen zum Update am 24. November zu verraten. Wir hatten bereits angedeutet, dass wir keine großen Neuerungen einbauen werden, sondern nur die Packs aktualisieren. Einige haben noch ganz alte Grafiken, und wir nutzen die Gelegenheit, um die Inhalte etwas „aufzuräumen“. Größere Änderungen aber gibt es nur am Season Pack. Dieses wird (zunächst testweise) saisonal gestaltet, d.h. es erhält künftig öfter mal neue Inhalte (und einen passenden Namen). So wird es ab 1. Dezember (nicht schon beim Update!) „Season Pack Winter 2018“ heißen und einen Weltstar-Spieler enthalten. Dabei handelt es sich um einen Spielmacher-Spezialisten mit Stärke 100 und einem „mitgelieferten“ +7-Boost, der sechs Wochen lang hält, aber als Clou nach jeder Saison um 1 verringert wird. Das bedeutet mehrere Dinge: Erstens geht der Boost verloren, wenn man den Spieler transferiert. Dies verhindert, dass mehrere solcher Spieler in einem Top-Team „zusammengekauft“ werden, was wichtig fürs Balancing ist. Zweitens handelt es sich um den mit Abstand größten Boost, der für Spezialisten außer Abergläubische verfügbar ist, er macht also einen echten Unterschied. Er hält ziemlich lange, aber ganz wie bei echten Spielern, die ihren Zenit irgendwann überschreiten, wird der Bonus nach und nach kleiner. Man kann sich dann entscheiden, den Boost z.B. durch einen anderen zu ersetzen, oder den Spieler zu verkaufen, er ist dann ja immerhin noch ein 100er und eine ganze Stange Geld wert. Ein Top-Angebot also vor allem für Teams, die sich nicht durch „Farmen“ von Verträgen und Talentpunkten die besten Spieler beschaffen können.
Das neue Season Pack wird ein weiteres Item enthalten, das sich besonders an Manager wendet, die nicht die Zeit haben, hunderte Spiele am Tag zu machen, besonders an den Wochenenden, wenn es darum geht, mit einer Moral von 10 in die neue Liga-Saison zu starten. Dafür kommt die „Videoparty“. Dieses Item könnt ihr verwenden, um eine besondere Herausforderung zu starten, bei der ihr eine Menge Spezialisten-Tore innerhalb von nur einer Stunde schießen müsst. Die werden nämlich „gefilmt“, und schließlich im Rahmen der namensgebenden Party den Spielern vorgeführt. Das hebt ihre Moral umgehend um ganze fünf Punkte. Mit der Videoparty könnt ihr also aus dem Stand von Moral 0 auf Moral 9 kommen, wenn ihr die entsprechenden Traineraktionen (+3) und den Mentaltrainer (+1) ebenfalls nutzt. Wohlgemerkt sind nur zwei dieser Items im Pack, und das Pack auf zwei Käufe pro Monat limitiert. Der Trick klappt also wirklich maximal viermal im Monat, und erfordert bis zu eine Stunde intensives Spielen, um die Herausforderung zu lösen, ist also keineswegs eine Möglichkeit, die Moral gratis aufs Maximum zu bringen. Immerhin könnt ihr euch aussuchen, wann ihr diese Herausforderung startet, und wirklich die Stunde Zeit habt. Wichtig: Die Videoparty ist nur im Saison Pack im Dezember verfügbar und ausdrücklich ein Testballon. Wir werden abhängig von eurem Feedback entscheiden, was wir damit in Zukunft machen, und was sich ab 1. Januar im Saison-Pack befinden wird.
Liga-Reform
Nach längeren Diskussionen (die noch nicht ganz beendet sind) sind wir allmählich an dem Punkt angekommen, wo wir zumindest ungefähr ankündigen können, was wir aus dem Ergebnis der Umfrage zu den taktischen/normalen Ligen machen. Als größtes Problem wurde identifiziert, dass es nicht genug taktische Ligen gibt und/oder dass sie (insbesondere Belgien) zu unattraktiv sind. Daher werden wir zu Saison 422 die Ligen umstrukturieren, und zwar so, dass es vier Kontinental-Ligen geben wird, die alle taktisch sein werden (Amerika, Afrika, Asien, Europa), plus die unverändert taktische World League, also insgesamt fünf taktische Ligen. Alle National-Ligen werden ab Saison 422 normal gespielt, auch Belgien. Da wir eine Abwanderung vieler Teams insbesondere in die neue Europa League erwarten, die allein schon durch ihren Namen sehr attraktiv ist, werden wir einige Ligen schließen, in denen es ohnehin schon recht viele Bots gibt. Dazu gehören auf jeden Fall die Nordic und Eastern Europe League, die in der neuen Europa-Liga aufgehen, sowie einige Länder-Ligen. Welche es genau sein werden, diskutieren wir noch. Da sich für einige Teams dadurch die Notwendigkeit ergibt, einen Umzug in ein anderes Land vorzunehmen, werden wir in der fraglichen Zeit kulanterweise das Umzugs-Item auf einen symbolischen Preis senken. Wir werden das System dann mindestens bis zum Anfang des neuen Jahrs so laufen lassen und euch dann erneut fragen, ob ihr mit der Aufteilung in taktische/normale Ligen zufrieden seid. Das Ziel ist es, dass jeder, der auf hohes Gewicht des Stein-Schere-Papier-Systems wert legt, in einer taktischen Liga spielen kann, und dass jeder, der mehr Wert auf taktische Feinheiten legt, in normalen Ligen spielen kann, ohne von einem übermächtigen SSP-System mit Quoten bis zu 90:10 genervt zu werden, das daher möglicherweise zu einem späteren Zeitpunkt etwas abgeschwächt wird (das erfordert aber noch einige Diskussionen und ist erst nächstes Jahr ein Thema!). Hinzufügen möchte ich noch die Anmerkung, dass ich mir ziemlich sicher bin, dass es eine solche Aufteilung wohl in keinem anderen Manager-Game gibt. Wir legen wirklich sehr hohen Wert auf die Zufriedenheit möglichst vieler Mitspieler und kommen euch sehr weit entgegen, und das tun wir auch sehr gerne. Das heißt natürlich nicht, dass wir jeden Wunsch erfüllen können. Aber wir bemühen uns.