KiO Week Saison 388



Na, alle Ostereier geöffnet? Falls ihr noch überzählte Eier habt, keine Sorge: Die verschwinden am Abend des 6.4. automatisch (steht auch im Inventar, wenn ihr ein Ei antippt). Ihr wisst schon, Mindesthaltbarkeitsdatum heißt Danach-sofort-wegschmeißen-Datum. Vom Genuss raten wir dringend ab!

Die Clanmeisterschaft bietet einen bemerkenswerten Rückblick: Die letzten vier Saisons haben vier verschiedene Clans den Titel geholt! Das zeigt aus unserer Sicht, dass der Wettbewerb spannend ist. Natürlich braucht man viele motivierte Mitstreiter, um die CM zu holen, wie sollte es auch anders sein. Aber es geht. Notfalls durch die Fusion von zwei guten Clans, um einen sehr guten hervorzubringen, JVP nämlich. Dagegen ist nichts einzuwenden.

Taktik-Alarm

Nutzen wir die Gelegenheit für ein bisschen Statistik. Nun ja, manche Leute werfen gerne mit Bananen, andere werden gerne mit Zahlen beworfen. Ich bin sicher, ihr gehört eher zur letzteren Gruppe.

Wie ihr wisst, messen wir dauernd die Stein-Schere-Papier-Statistiken in verschiedenen Stärkebereichen, und in manchen Fällen prüfen wir sie auch bei einzelnen Teams. Dazu zählen wir alle Begegnungen der betreffenden Konstellation, lassen die Unentschieden weg und kommen so auf eine Zahl, die der Siegchance entspricht: So hat 541 im Top-Platin-Bereich (also nur in Spielen, in denen beide Teams Stärke 97 oder höher hatten, dementsprechend auch ohne Bots) in den letzten 72 Stunden 442 gegen 541 in 1515 Spielen 77% der Spiele verloren und 23% gewonnen. Dann sprechen wir von einer Quote von 77:23. In 100 Spielen, die nicht Unentschieden ausgehen, gewinnt die Gegentaktik also 77, die Offensivtaktik 23. Bei der großen Anzahl Spiele können wir getrost davon ausgehen, dass andere Effekte wie Überraschungen, Spezialisten-Aufstellung, Moral und Stärkedifferenzen gleichmäßig verteilt sind (d.h. es tritt etwa gleich oft 541 mit Moral 0 gegen 10 an wie 442), und somit haben wie gute Statistik, die uns sagt, dass die Gegentaktik wirklich viele Spiele entscheidet. Wohlgemerkt nicht alle, das ist nur in taktischen Ligen/Turnieren so, und die sind bei dieser Betrachtung logischerweise außen vor. Wer Wert darauf legt, dass er mit der richtigen Gegentaktik so gut wie immer gewinnt, sogar mit klar schlechterer Stärke, sollte in eine taktische Liga gehen – dafür sind sie da.

Wie sehen nun die anderen Quoten aus?

Beispielsweise kommt 541 gegen die andere Offensivtaktik, 433, sogar auf eine Siegquote von 86:14. Tatsächlich ist 433 in so gut wie allen Konstellationen schlechter als 442 – was aber nicht heißt, dass man diese Taktik nicht spielen sollte. Man sollte bloß wissen, was man tut. So ermöglicht 433 im Vergleich zu 442 zwei Flankengötter-Stürmer, und es kann gute Gründe geben, genau darauf zu setzen.

Umgekehrt kommt 4231 auf schwächere Quoten gegen 442 und 433 als 541. Das haben wir ja schon oft erklärt: Wer die bessere Quote will, muss sich einen dritten Innenverteidiger leisten, den man sonst nicht braucht, und damit leben, dass eine Spezialistenwertung von 5 mit 541 nur schwer sinnvoll erreichbar ist. Viele Teams spielen erfolgreich mit vier abergläubischen erleuchteten Verteidigern und einem zentralen Kopfballungeheuer in der Defensive und machen es so den gegnerischen Stürmern sehr schwer, durchzukommen. Wohlgemerkt ist 4231 gegen 442 genauso beliebt wie 541, aber rein statistisch um die 10% weniger erfolgreich (Quote 66:34). Die einzige Konstellation, in der 4231 besser ist als 541, ist das Mirrormatch, also 4231 gegen 541. In dieser Konstellation, die natürlich streng genommen kein SSP ist, kommt 4231 auf eine Quote von 54:46, also ein kleiner Vorteil. Hier muss man allerdings sagen, dass es zwischen den beiden Kontertaktiken sehr wenig Torschüsse und Tore gibt, und dementsprechend viele Unentschieden.

Auch gegen 343 und 352 ist 541 stärker als 4231, obwohl das ja die „falsche“ Konstellation ist. Die Quoten liegen zwischen 31:69 (541 gegen 352) und 11:89 (4231 gegen 343).

Schließlich werfen wir noch einen Blick auf die Konstellation „kontrollierte Defensive“ gegen „Offensive“: Hier kommt 442 auf Siegquoten von 81:19 (gegen 343) und sogar 89:11 (gegen 352). Hingegen erreicht 433 nur 64:36 (gegen 343) und 76:24 (gegen 352). Noch ein Wort zu 424: Diese Taktik kommt auf ähnliche Quoten wie 433, hat aber den Nachteil, auch gegen 442 schlecht auszusehen (442-424).

In ihrem vierten Jahr funktionieren die SSP-Taktiken weiterhin prima, sie haben Abwechslung ins Taktiker-Dasein gebracht. Natürlich ist es alles andere als leicht, vorauszuahnen, welche Taktik der nächste Liga-Gegner spielen wird. Hat er seit seinem letzten Spiel die Formation geändert? Oder hat er extra sein letztes Spiel in einer bestimmten Taktik gespielt, um mich in die Irre zu führen? Letztlich existiert das ganze SSP-System vor allem, weil wir sehr viele ähnlich starke Mannschaften mit äußerst engagierten Managern haben. Gäbe es kein Stein-Schere-Papier-System, wäre folglich eine Taktik die stärkste und niemand würde eine andere spielen. Zusätzlich haben wir mit den Spezialisten-Strategien (Aberglaube, Spielmacher, Flanken, sowie Kombinationen davon) eine ganze Reihe Optionen innerhalb des SSP, und ich bin ganz sicher, dass in Zukunft weitere hinzukommen.