Taktik-Ratgeber

Seit dem Mai-Update ist Kick it out! viel taktischer geworden. Man kann nicht mehr einfach 3-4-3 einstellen, die Außenverteidiger (AV) durch zwei defensive Mittelfeldspieler (DM) und anschließend darüber schimpfen, dass die Ergebnisse reiner Zufall sind, weil der Gegner ja genau dieselbe Taktik spielt.
Natürlich gibt es auch mit der erneuerten Simulation kein Patentrezept, um alle Spiele zu gewinnen – denn die beste eigene Taktik hängt von der des Gegners ab. Deshalb ist jetzt ein genauerer Blick auf die Taktiken erforderlich. Wenn ihr vor dem Spiel wisst oder erratet, welche Taktik euer Gegner spielen wird, könnt ihr durch Anpassung der eigenen Taktik eure Chancen verbessern. Freilich macht der Gegner im gleichen Moment möglicherweise dasselbe… Natürlich könnt ihr auch einfach eine Taktik wählen, die gegen die meisten anderen möglichst gute Chancen hat, statt sie jedesmal anzupassen. Wie auch immer: Ihr werdet zwar nicht in jedem Spiel die Auswirkungen der unterschiedlichen Taktiken erkennen, aber über zig Spiele hinweg eindeutige Trends ausfindig machen.

Die sechs Taktiken

Fangen wir also ganz von vorne an:
Seit dem Mai-Update gibt es sechs Taktiken: 4-4-2 (die jedem zur Verfügung steht) sowie 4-2-3-1, 4-3-3, 5-4-1, 3-4-3 und 4-2-4, die nur mit Trainer wählbar sind. 4-2-4 ist sogar völlig neu.
Die entscheidende Änderung an der Spielsimulation ist die erheblich höhere Gewichtung der Defensivpositionen. Je mehr ihr davon besetzt habt, umso seltener erhält ein gegnerischer Spieler die Gelegenheit, auf euer Tor zu schießen. Dabei sind DM grundsätzlich schlechtere Abwehrspieler als richtige Verteidiger.
Folglich ist 5-4-1 als einzige Taktik mit 5 Abwehrspielern die beste Defensivtaktik. Sie lässt die wenigsten Chancen zu. Dummerweise besitzt 5-4-1 nur einen Stürmer, so dass ihr euch auch selbst wenige Chancen herausspielt. Folgerichtig ist 5-4-1 eine Mauertaktik, und Spiele gleich starker Teams mit 5-4-1 gegen 5-4-1 enden nicht selten 0:0, 0:1 oder 1:0 – je nachdem, wessen Stürmer den besseren Tag hat.
Umgekehrt ist 3-4-3 die Taktik mit den wenigsten Abwehrspielern, nämlich nur drei. Mit zwei DM auf den AV-Positionen ist es genaugenommen nur einer. Der gegnerische Sturm bedankt sich für die vielen Freiräume mit zahlreichen Torschüssen. Die Änderung an der Simulation traf 3-4-3 am härtesten. Ging ja auch nicht anders, denn die Taktik war die stärkste – zu stark, jeder spielte sie. Ihre unterbesetzte Abwehr machte sich früher kaum bemerkbar. Jetzt schon. Jetzt kassiert 3-4-3 regelmäßig viele Tore – trifft aber dank Ballbesitz und dreier Stürmer auch selbst oft. Torreiche Spiele sind die Folge – Hauptgrund für viele Beschwerden nach der Umstellung der Simulation, genaugenommen aber haben wir nur einen Fehler korrigiert: Eine schwache Abwehr muss sich bemerkbar machen!

Ballbesitz über alles?

Von Anfang an beruhte die Spielsimulation von Kick it out! darauf, dass die Anzahl und Stärke der Mittelfeldspieler ausschlaggebend ist für die Verteilung des Ballbesitz. Achtet im Spielbericht auf die entsprechende Ausgabe. Bei gleichen Spielerstärken bedeutet ein zusätzlicher Mittelfeldspieler mehr Ballbesitz, ansonsten liegt er ungefähr bei 50:50.

3-4-3 spielt mit vier Mittelfeldspielern, 4-3-3 nur mit dreien. Logische Folge: 4-3-3 hat meist weniger Ballbesitz.
Gleichzeitig bedeutet das, dass ihr als stärkemäßig unterlegenes Team zusätzliche Mittelfeldspieler braucht, um den die Differenz auszugleichen. Zum Beispiel: Drei Mittelfeldspieler mit Q80 ergeben eine Mittelfeldstärke von 240, und vier Mittelfeldspieler mit Q60 ebenfalls! Spielt ihr also mit 3-4-3 und Q60 gegen ein Team mit 4-3-3 und Q80, so könnt ihr ungefähr einen Ballbesitz von 50:50 erwarten!

Mit zwei zusätzlichen Mittelfeldspielern kann auch eine schwächere Mannschaft eine gewisse Stärke-Differenz ausgleichen - freilich behält am Ende dann doch das Team mit den mehr und besseren Stürmern die Oberhand.

Was macht man mit dem Ball?

Immer wenn euer Team in Ballbesitz ist, ist die nächste Frage: Welcher eurer Spieler bekommt den Ball? Es gibt dafür eine ziemlich komplizierte Verteilungsformel, die ungefähr das Geschehen auf einem richtigen Fußballfeld nachbildet: Abwehrspieler haben den Ball nicht so oft wie Mittelfeldspieler, und Stürmer haben ihn am seltensten.
Aber es kommt auch darauf an, wieviele Stürmer ihr habt! Habt ihr drei, finden die Mittelfeldspieler öfter einen zum Anspielen als wenn ihr nur einen hättet. Also: Je mehr Stürmer ihr habt, desto mehr haben sie auch den Ball und können aufs Tor schießen. Grob gesagt würde das Produkt aus eurer gesamten Mittelfeldstärke und der Stürmerstärke die Anzahl der Torschüsse bestimmen – wenn da nicht noch der Gegner im Weg stünde.

Mann gegen Mann – das Duell

Immer wenn einer eurer Leute den Ball hat, versucht ein Gegenspieler (IV, AV oder DM), ihm diesen wieder abzunehmen. Natürlich ist er oft einfach zu weit weg, so dass es gar nicht erst zu einem Duell kommt. Das gilt vor allem, wenn der Gegner über wenige Defensivkräfte verfügt.
Kommt es zum Duell, hängt es von der individuellen Stärke beider Spieler ab, wer es gewinnt. Und von der Position. Wie bereits weiter oben erwähnt, ist ein DM in dieser Hinsicht schlechter als IV oder AV.
Gewinnt der ballführende Spieler, kann er auf die Idee kommen, auf’s Tor zu schießen. Stürmer schießen natürlich am häufigsten, gefolgt von OM und dem Rest.

Schuss uuuund… Tor?

Nicht jeder Schuss geht aufs Ziel. Je besser der Stürmer, umso genauer trifft er. Und dann ist da natürlich noch der Torwart. Je besser er ist, umso größer ist die Chance, dass er pariert. Nicht umsonst sind Katzen so beliebt: Sie haben selbst bei einer hunderprozentigen Torchance noch eine gewisse Chance, den Ball um die Ecke zu lenken.

Schön, und welche Taktik soll ich jetzt spielen?

Wie schon eingangs gesagt: Es gibt kein Patentrezept. Aber es gibt einige offensichtliche Tendenzen.
4-2-3-1 verfügt als einzige Taktik über fünf Mittelfeldspieler. Wenn ihr das Spiel unbedingt kontrollieren wollt, dem Gegner also möglichst wenig Ballbesitz erlauben wollt, wählt diese Taktik. Spielt euer Gegner 4-2-4, ist der Unterschied besonders groß: Gleich drei Mittelfeldspieler habt ihr mehr, der Gegner wird kaum was vom Spiel haben. Ihr solltet (wenn nicht ohnehin alle eure Spieler Q100 haben) aber tunlichst einen Top-Stürmer einsetzen, der die wenigen Bälle, die er kriegen wird, auch möglichst oft einnetzt. Heißer Tip: Ein Kopfballspezialist ist (Flankengötter vorausgesetzt) ist der beste Mittelstürmer, den es gibt. Ihr könnt ja mal ausrechnen, was billiger ist: Ein Kopfballer oder zwei Nicht-Kopfballer.
Ähnliches gilt für 5-4-1, das sich noch mehr als 4-2-3-1 auf die eigene Hintermannschaft verlässt. Wenn ihr fünf starke Abwehrspieler habt, wird der Gegner kaum zu einer ordentlichen Chance kommen. Da ihr einen Mittelfeldspieler weniger habt als 4-2-3-1, habt ihr nicht soviel Ballbesitz – vor allem natürlich gegen dieses 4-2-3-1 weniger als die Hälfte – und euer Stürmer verlebt einen eher ruhigen Tag. Gegen 4-3-3 habt ihr wiederum Übergewicht im Mittelfeld, gegen 4-2-4 sogar deutlich. In beiden Fällen muss sich eure Abwehr aber gegen eine breite Front Angreifer zur Wehr setzen. Traut ihr das euren Jungs zu?
Nicht umsonst haben wir mit 4-4-2 eine Taktik für jedermann verfügbar gemacht, die ein guter Mittelweg ist: Nicht zu viele Abwehrspieler, nicht zu wenige, und außer gegen 4-2-3-1 die Hälfte Ballbesitz oder mehr. Und zwei Stürmer treffen nun einmal häufiger als einer.

Die richtige Taktik…

…ist die, die zur gegnerischen und zu eurem Team passt. Denkt daran, dass ihr jederzeit in Turnieren und in der Liga nachsehen könnt, welche Taktik euer nächster Gegner im vorhergehenden Spiel gespielt habt (na gut: ab dem zweiten Spieltag). Wenn ihr wollt, könnt ihr eure Taktik dann anpassen. Zum Beispiel 5-4-1: Eure Fans wollen sicher nicht sehen, wie beide Teams mauern. Das häufigste Ergebnis – 1:0 – steht quasi von vornherein fest, fragt sich nur für wen. Schaltet auf 4-2-3-1 um, wenn ihr glaubt, dass der Gegner mit 5-4-1 antritt. Dann habt ihr Übergewicht im Mittelfeld, und ob ihr nun mit 5 oder mit 4 Abwehrspielern gegen den einen gegnerischen Stürmer antretet, macht keinen großen Unterschied. Versucht, die Schwächen der gegnerischen Taktik zu erkennen und durch eigene Stärken auszunutzen.
Wenn ihr den Archivar habt, verrät euch die Infoseite über andere Teams (einfach dessen Wappen oder Trikot antippen), mit welcher Taktik das Team zuletzt gespielt habt. Diese Information kann aber längst veraltet sein, weil euer Handy nicht sofort davon erfährt, wenn der Gegner die Taktik ändert.

Natürlich kann auch der Gegner im letzten Moment seine Taktik ändern. Aber denkt daran, dass nicht jeder die nötigen Spieler hat, um alle Positionen gleichwertig zu besetzen. 15 Spieler (1 T, 3 IV, 2 AV, 2 DM, 3 OM, 4 A) mit etwa gleicher Stärke bräuchte man, um freizügig wechseln zu können, und die sind ziemlich teuer, sowohl was Anschaffung als auch was Gehalt angeht. Vor allem die drei Innenverteidiger für 5-4-1 hat längst nicht jeder, weil man für alle anderen Taktiken höchstens deren zwei braucht. Das ist einer der Gründe, warum 5-4-1 immer noch relativ selten gespielt wird, und ähnliches gilt für 4-2-3-1 wegen der drei benötigten OM. Da 5-4-1 aber gegen fast alle anderen ziemlich gut ist (zumindest im Toreverhindern), könnt ihr euch (gerechnet über eine ganze Saison oder mehrere Turniere) einen kleinen Vorteil verschaffen, wenn ihr sie spielt. Oder wenn ihr eine der anderen Taktiken spielt, gegen die nur 5-4-1 wirklich gut ist.

Ihr seht, dass es jetzt eine Reihe neuer Überlegungen gibt, die ihr anstellen könnt, um eure Ergebnisse zu verbessern. Natürlich könnt ihr auch stumpf eure Lieblingstaktik spielen und euch das Gehalt für die Spieler 12 bis 15 sparen – ihr werdet bei gleicher Stärke nur ein paar Spiele weniger gewinnen. Vielleicht genau die, die euch endlich die begehrte Meisterschaft verschaffen würden…

Mehr im Forum

Im Strategie-Forum findet ihr eine Menge Diskussionen und Anregungen. Viel Spaß beim Ausprobieren – und denkt dran: Selbst mit der idealen Taktik (gegen die aktuelle des Gegners) und einer Q-Überlegenheit von einigen Punkten könnt ihr immer noch einen schlechten Tag erwischen und verlieren.
Das ist halt der Fußball.

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